Joghurt
Wissenswertes über Inhaltsstoffe und wie man Joghurt selber macht
Die Geschichte des Joghurts lässt sich bis ins 7. Jahrhundert zurückverfolgen. Wer das säuerlich schmeckende, cremige Milchprodukt erfunden hat, lässt sich heute nicht mehr feststellen. Auf jeden Fall ist es in Eurasien entstanden, entweder auf dem Balkan oder bei den Turkvölkern in Zentralasien.
Eine fermentierte Schafsmilch, die bereits im 7. Jahrhundert auf dem Balkan hergestellt wurde, gibt es noch heute in den ländlichen Gegenden Bulgariens und wird dort als Katuk bezeichnet. Joghurt, das Sie in Deutschland im Supermarkt kaufen, wird allerdings immer mithilfe von Milchsäurebakterien hergestellt.
Joghurt Variationen
Fettgehalt: Joghurt gibt es in unterschiedlichen Fettgehaltsstufen. Das Naturjoghurt, das lediglich aus Milch oder Sahne und Milchsäurebakterien hergestellt wird, ist als Sahne- oder Rahmjoghurt im Handel erhältlich.
Während üblicherweise der Fettanteil beim Joghurt circa 3,5 Prozent beträgt, hat die fettarme Variante höchstens 1,8 Prozent Fett. Das Magermilchjoghurt besteht aus entrahmter Milch und ist für eine Diät optimal geeignet.
Zusätze: Neben dem cremigen Milchprodukt in Naturform gibt es Fruchtjoghurt in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen. Das fruchtig schmeckende Joghurt wird nach seinem Fruchtgehalt eingeteilt. Als Fruchtjoghurt oder als Joghurt mit Früchten darf das Milcherzeugnis nur dann bezeichnet werden, wenn es einen Fruchtanteil von mindestens 6 Prozent aufweist.
Beträgt der Fruchtanteil nur zwischen 3,5 und 5,9 Prozent, wird es Joghurt mit Fruchtzubereitung genannt. Bei weniger als 3,5 Prozent Früchten heißt das Milchprodukt Joghurt mit Fruchtgeschmack.
Selbstverständlich werden dem cremigen Milcherzeugnis nicht nur Früchte zugesetzt. Sie können es ebenfalls mit Schokolade, mit Vanille oder mit Zimt erwerben. Wer es lieber etwas flüssiger mag, entscheidet sich für das Trinkjoghurt.
Griechischer Joghurt: Als gegenteilige Alternative darf ein griechischer Joghurt angesehen werden. Dieses Milchprodukt wird durch die Abtropfmethode entwässert und ist somit fester als der herkömmliche Naturjoghurt.
Tsatsiki: Eine weitere Variante des Milcherzeugnisses ist das Tsatsiki. Dabei handelt es sich um griechisches Joghurt, das mit Gurken, Knoblauch und Olivenöl angereichert wird. Damit bei der Herstellung das Milchprodukt nicht zu flüssig wird, müssen die sehr wasserreichen, klein geraspelten Gurkenstücke durch ein Mulltuch gepresst werden.
Vegane Joghurtalternativen: Und last but not least gibt es natürlich auch vegane Joghurtalternativen. Diese werden aus Soja, Mandeln, Cashewnüssen, Kokosmilch und sogar Süßlupine hergestellt.
Joghurt Inhaltsstoffe und Fettsutfen
Das cremige Milchprodukt lässt sich in unterschiedliche Fettstufen einteilen. Diese Klassifikation gilt sowohl für das Naturjoghurt, wie auch für das Fruchtjoghurt. Es wird dabei unterschieden zwischen dem üblichen Fettgehalt, zwischen 3,5 und 9,9 Prozent, und einem höheren oder einem niedrigeren Fettanteil.
Beträgt der Fettgehalt mehr als 10 Prozent, handelt es sich um ein Sahnejoghurt. Liegt er zwischen 1,5 und 1,8 Prozent, ist es ein fettarmer Joghurt und bei maximal 0,5 Prozent Fett handelt es sich um ein Magermilchjoghurt.
Joghurt Fettstufen im Überblick:
- Magermilchjoghurt: Fettgehalt höchstens 0,5 Prozent
- Fettarmer Joghurt: Fettgehalt zwischen 1,5 und 1,8 Prozent
- Joghurt: Fettgehalt mindestens 3,5 Prozent
- Sahnejoghurt: Fettgehalt mehr als 10 Prozent.
Der Joghurt mit 3,5 Prozent Fettanteil weist bei 100 Gramm 69 Kalorien auf. Diesen Wert kann der Sahnejoghurt mit 118 Kalorien fast verdoppeln. Der Magermilchjoghurt mit einem Fettanteil von weniger als einem Prozent hingegen schlägt mit lediglich 37 Kilokalorien zu Buche.
Nährwerte von 100 g Magermilchjoghurt im Überblick:
- 37 kcal / 155 kj
- 3,45 Gramm Eiweiß
- 4,85 Gramm Kohlenhydrate
- 0,1 Gramm Fett
Nährwerte von 100 g fettarmer Joghurt im Überblick:
- 49 kcal / 206 kj
- 3.55 Gramm Eiweiß
- 4,49 Gramm Kohlenhysrate
- 1,6 Gramm Fett
Nährwerte von 100 g Joghurt im Überblick:
- 69 kcal / 289 kj
- 3,88 Gramm Eiweiß
- 4,37 Gramm Kohlenhydrate
- 3,75 Gramm Fett
Nährwerte von 100 g Sahnejoghurt im Überblick:
- 118 kcal / 496 kj
- 3,1 Gramm Eiweiß
- 3,7 Gramm Kohlenhydrate
- 10 Gramm Fett
Selbstverständlich kann das beliebte Milchprodukt aber auch mit Vitaminen und Mineralstoffen punkten. So sind im Joghurt neben den Vitaminen A, D und E auch B1, B2 und B6 enthalten. Außerdem überzeugt es mit Vitamin C und es beinhaltet Folsäure.
Dabei bleibt zu erwähnen, dass je fettreicher das Milcherzeugnis, umso höher liegt auch der Gehalt der Vitamine A, D und E. Der Vitamin-B-Gehalt bleibt immer gleich und der Anteil an Vitamin C fällt mit zunehmendem Fettgehalt.
An Mineralstoffen hat der Joghurt von Natrium über Kalium, Magnesium, Kalzium und Eisen eine weitere Vielzahl mineralreicher Inhaltsstoffe aufzuweisen. Dazu zählen neben Phosphor, Kupfer und Zink, Chlorid, Fluorid, Jodid, Mangan und Schwefel.
Ist Joghurt gesund?
Im Joghurt kommen einige Bakterien vor, die bereits im Darm vorhanden sind. Diese Bakterienstämme werden als Probiotika bezeichnet. Sie helfen dabei, krankheitserregende Keime in Schach zu halten.
Die Präbiotika, die ebenfalls in einigen Joghurts enthalten sind, dienen als Nährstoff für die verdauungsfördernden Darmbakterien. Weil bei der Fermentation der Milch die Milchsäurebakterien einen großen Teil des Milchzuckers (Laktose) in Milchsäure (Laktat) umwandeln, wird Joghurt oft auch den Menschen mit leichter Laktoseintoleranz vertragen.
Weil gerade schwangere Frauen oft mit Kalzium unterversorgt sind, ist eine Milchmahlzeit am Tag unabdinglich. Dabei bietet sich der fettarme Joghurt als besonders hilfreich an. Er enthält wenig Kalorien und weist gleichzeitig einen hohen Kalziumwert auf.
Als besonders gesund hat sich die probiotische Variante des Milcherzeugnisses erwiesen, dessen Milchsäurebakterien eine zusätzliche Unterstützung der Immunabwehr darstellen.
Joghurt selber machen
Wenn Sie genau wissen möchten, was in Ihrer Zwischenmahlzeit enthalten ist, können Sie das Joghurt selber machen. Sie benötigen dazu: 1 Liter Milch (Kuhmilch, Ziegen- oder Sojamilch, ganz nach Geschmack) und 150 g Naturjoghurt.
Herstellung:
- Geben Sie die Milch in einen Topf und erhitzen Sie sie auf 90 Grad.
- Halten Sie die Milch unter ständigem Rühren für circa 5 Minuten auf dieser Temperatur.
- Dann nehmen Sie den Topf vom Herd und lassen die Flüssigkeit auf 50 Grad abkühlen.
- Rühren Sie nun das Naturjoghurt ein
- und füllen Sie Ihre Mischung anschließend in Gläser ab.
- Stellen Sie die Gläser vorsichtig auf ein Backblech, das auf der mittleren Schiene Ihres Backofens liegt. Nun sollten Sie die Joghurtgläser nicht mehr bewegen.
- Lassen Sie die Gläser bei 50 Grad 30 Minuten im Backofen.
- Dann schalten Sie die Temperatur ab und lassen den Joghurt über Nacht im Backofen reifen.
- Am nächsten Morgen wird der fertige, selbst gemachte Joghurt in den Kühlschrank gestellt. Er sollte innerhalb von 4 Tagen aufgebraucht sein.
- Zur Herstellung des nächsten Joghurts können Sie 150 g des hausgemachten Milchproduktes verwenden.
Tipps: Wer seinen Joghurt cremiger möchte, verwendet fettreiche Milch oder eine Mischung aus Vollmilch und Sahne.
Soll der Joghurt möglichst fest sein, können Sie der Mischung vor dem Abfüllen etwas Milchpulver zufügen.
Hausgemachter Joghurt lässt sich beim Erhitzen der Milch mit Aromen (z. B. Vanille) verfeinern. Dem fertigen Milcherzeugnis können Sie frische Früchte oder Marmelade beifügen.
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