Milchersatz
Wissenswertes über vegane Pflanzenmilch und Getreidemilch
Nicht nur Allergiker und Menschen, die an Laktoseintoleranz leiden suchen nach einem Milchersatz, sondern auch viele Veganer. Da die Inhaltsstoffe eines pflanzlichen Drinks nicht gleichgesetzt werden können mit den Nährwerten der Kuhmilch, gilt es genau abzuwägen, welcher Milchersatz gewählt wird.
Beim Backen spielt der Geschmack nach Milch eher eine untergeordnete Rolle, während für Müsli oder Kaffee der vegane Milchersatz der Kuhmilch möglichst nahe kommen sollte. Auch die Aufschäumfähigkeit spielt eine Rolle, weswegen industriell gefertigte Produkte oft mit Zusatzstoffen angereichert werden.
Milchersatz
Wer sich dazu entschließt, statt Kuhmilch einen pflanzlichen Milchersatz zu verzehren, muss dabei einiges beachten. Da Kuhmilch nicht nur ein wertvoller Eiweißlieferant ist, sondern auch mit vielen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen aufwarten kann, sollte der Milchersatz ebenfalls reich an den gesunden Nährstoffen sein.
Andernfalls müssen diese Nährstoffe durch andere Lebensmittel aufgenommen werden. Während sich der Veganer freiwillig zum Verzicht auf Tierprodukte und somit auch auf Milchprodukte entschließt, wird derjenige, bei dem plötzlich eine Milchunverträglichkeit auftritt, ins kalte Wasser geworfen.
Er muss sich in seiner Ernährung vollkommen umstellen und sich Gedanken machen, wie er alle notwendigen Nährstoffe auch ohne Milchprodukte aufnehmen kann. Deswegen sollte er beim Kauf von veganem Milchersatz nicht nur auf den Geschmack, sondern auch auf die Inhaltsstoffe achten.
Wenn das Baby einer Allergikerfamilie noch keine Symptome einer Milcheiweißallergie zeigt, ist es nicht sinnvoll, mit Soja der Allergie vorbeugen zu wollen. Gerade Soja wird nach neuesten Erkenntnissen häufig als Verursacher einer Milchallergie genannt.
Getreidemilch
Unter den veganen Milchersatz fällt auch die Getreidemilch. Besonders beliebt sind dabei der Reisdrink, der Haferdrink und der Dinkeldrink.
- Reisdrink: Den veganen Milchersatz, der aus Reis hergestellt wird, gibt es mittlerweile auch im Supermarkt. Der Reisdrink ist die in Deutschland am häufigsten verwendete Getreidemilch und zeichnet sich durch einen hohen Kohlenhydratgehalt aus. Deswegen eignet er sich besonders gut fürs Frühstücksmüsli, als Energiespender für einen arbeitsreichen Tag.
- Haferdrink: Weil der gesunde Haferdrink nicht nur relativ teuer ist, sondern von einigen Herstellern auch mit unerwünschten Zusatzstoffen angereichert wird, entschließen sich viele den Milchersatz selber herzustellen. Das ist sehr kostengünstig möglich, denn Haferflocken sind im Einkauf preiswert. Der vegane Milchersatz kann nicht nur im Frühstücksmüsli zum Einsatz kommen, sondern ist auch eine Alternative zur Kaffesahne oder sie eignet sich zum Pfannkuchenbacken.
- Dinkeldrink eignet sich in erster Linie zum Kaffeeweißen und zum Backen. Sein großer Vorteil ist, dass er auch bei den meisten Kochrezepten eins zu eins die Kuhmilch ersetzen kann. Weil der Milchersatz aus dem weizenähnlichen Getreide im Bioladen doch recht teuer ist, wird er von den meisten Getreidemilchtrinkern selber hergestellt.
Kokosmilch und Kokosdrink
Natürlich lässt sich nicht nur aus Getreide ein veganer Milchersatz herstellen. In tropischen Ländern gehört die Milch der Kokosnuss auf den täglichen Speisezettel. Kokosmilch kennen wir aus Dosen aus dem Supermarkt. Weiter gibt es noch den Kokosdrink, der nur wesentlich mehr Wasser enhält als Kokosmilch.
Die fettreiche Kokosmich, die auch nicht mit dem Kokoswasser verwechselt werden sollte, wird aus püriertem Fruchtfleisch hergestellt. Wegen ihres hohen Fettgehaltes setzt sich bei naturbelassener Kokosmilch das Fett vom Wasseranteil ab. Daher muss die Kokosmilch vor Gebrauch geschüttelt werden.
Beim Kokosdrink ist das nicht notwendig, denn von den Herstellern werden Stabilisatoren oder Verdickungsmittel zugegeben. Der Kokosdrink enthält nur einen geringen Teil an Kokosmilch und Kokoswasser und wird meist auch noch mit Kokosaroma angereichert, um den typischen Kokosgeschmack zu erreichn.
Wer auf derartige Zusatzstoffe im Milchersatz verzichten will, sollte sich bei der Kokosmilch und dem Kokosdrink vor dem Kauf die Inhaltsstoffe genau durchlesen oder seinen Pflanzenmilch aus der Kokosnuss selbst herstellen.
Mandeldrink
Ursprünglich wurde der Mandeldrink im Mittelalter als Milchersatz während der Fastenzeit getrunken. Deswegen findet sich auch in vielen Rezepten aus dem Mittelalter die vegane Pflanzenmilch aus Mandeln als Zutat wieder.
Heute ist der gehaltvolle Mandeldrink vor allem bei Veganern beliebt. Mittlerweile führt auch in Deutschland jeder Supermarkt die Pflanzenmilch in diversen Ausführungen. Es gibt sie gesüßt wie auch ungesüßt, aus gerösteten oder ungerösteten Mandeln, mit Vanille oder Schokolade angereichert, sowie auch als Barista Version zum Aufschäumen.
Selbst bei den ungesüßten Varianten im Supermarkt sind diverse Zusatzstoffe wie Stabilisatoren, Emulgatoren, Aromen und Vitamine in der Zutatenliste zu finden. Auch der Preis ist recht stolz, so dass es sich anbietet, seine Pflanzenmilch selbst herzustellen: Mandeldrink selber machen.
Sojadrink
Da generell alle Sojaprodukte häufig als Allergieauslöser eine Rolle spielen, stimmt auch der Verzehr vom Sojadrink viele Menschen mittlerweile bedenklich. Als Säuglingsnahrung ist sie nicht geeignet und wer unter einer Milchallergie leidet, sollte ebenfalls lieber auf einen anderen Milchersatz umsteigen.
Wer aus Gründen des Umweltschutzes den Sojadrink der Kuhmilch vorzieht, dem sei gesagt, dass zwar die Kühe viel schädliches Methangas produzieren, die Pflanzenmilch aber, wenn sie aus Sojabohnen Südamerikas stammt, zur Abholzung des Regenwaldes beiträgt.
Dennoch hat auch der vegane Milchersatz aus der Sojabohne zahlreiche Vorteile: Er ist laktosefrei und enthält viele Vitamine und Mineralstoffe.
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